Hunde umarmen??

Hören Sie auf, Ihren Hund zu umarmen!

Das Internet ist voll mit Bildern von Menschen, die ihren Fido herzen. Das sieht schön aus, ist für die Vierbeiner aber alles andere als toll.

Ein glücklicher Hund sieht anders aus. Kein Wunder, schliesslich verstehen die Vierbeiner Umarmungen anders als Menschen nicht als Zeichen der Zuneigung, sondern als Zeichen der Dominanz. Deshalb finden die meisten von ihnen es gar nicht toll, wenn sie von einem Menschen mit Inbrunst geherzt werden. Zu diesem Schluss kommt Psychologe Stanley Coren nach der Auswertung von 250 zufällig ausgewählten Bildern, auf denen ein Mensch zu sehen ist, der einen Hund umarmt. In dieser Stichprobe entdeckte Coren bei über 80 Prozent aller Hunde mindestens ein Indiz von Angst oder Stress. Typische Anzeichen seien neben dem Wegdrehen des Kopfes und Knurren ... ... auch weit aufgerissene Augen, bei denen das Augenweiss zu sehen ist, sowie gesenkte oder an den Kopf gedrückte Ohren. Ebenfalls deutliches Zeichen der Ablehnung sind laut dem Experten auch geschlossene Augen und Beschwichtigungssignale wie das Lecken der Lefzen. Nur auf 7,6 Prozent der Aufnahmen scheinen die Tiere die Umarmung zu geniessen. Auf den restlichen Bildern sei die Haltung der Tiere neutral oder nicht eindeutig gewesen, so der Psychologe. Er rät dringend davon ab, Fido seine Zuneigung mit einer Umarmung zeigen zu wollen. Wer seinem Hund etwas Gutes tun möchte, sollte ihn besser streicheln oder mit ihm spielen, statt ihn zu umarmen. Denn das ist nicht nur ein Zeichen der Zuneigung, sondern helfe zudem, Verbindung aufzubauen.

 

Zu diesem Schluss kommt der kanadische Psychologe Stanley Coren nach der Auswertung von 250 zufällig ausgewählten Bildern, die Hundefans zuvor auf Flickr, Instagram & Co. hochgeladen und mit Stichwörtern wie «hug dog» oder «love dog» versehen haben. Die wenigsten Hunde stehen drauf.

In dieser Stichprobe entdeckte Coren bei über 80 Prozent aller Hunde mindestens ein Indiz von Angst oder Stress, wie er auf «Psychology Today» schreibt. Typische Anzeichen seien weit aufgerissene Augen, bei denen das Weisse zu sehen sei, gesenkte oder an den Kopf gedrückte Ohren, das Wegdrehen des gesamten Kopfes sowie geschlossene Augen. Oft zeigten Hunde auch noch sogenannte Beschwichtigungssignale wie Gähnen oder das Lecken der Lefzen.

Nur auf 7,6 Prozent der Aufnahmen scheinen die Tiere die Umarmung zu geniessen. Auf den restlichen Bildern sei die Haltung der Tiere neutral oder nicht eindeutig gewesen, so der Psychologe. Er rät dringend davon ab, Fido seine Zuneigung mithilfe einer Umarmung zeigen zu wollen.

Flüchten und Lecken meinen das Gleiche .

Dem stimmt auch Julika Fitzi vom Schweizer Tierschutz STS zu: «Hunde deuten eine Umarmung komplett anders als der Mensch – nicht als Zeichen der Zuneigung, sondern eher als Zeichen von Dominanz. Wenn sich ein Mensch, der deutlich grösser ist als er, zu ihm herunterbeugt, wirkt das sehr bedrohlich.» Deshalb würden die Vierbeiner von Natur aus versuchen, dieser auszuweichen. «Weil das aber aufgrund der Umarmung nicht funktioniert, geraten sie in Not und fühlen sich bedrängt», so die Expertin. «Im Minimum wenden sie den Kopf ab.»

Doch auch ein dem Menschen zugewandtes Hundehaupt und der Versuch, diesen abzulecken, sind laut Fitzi kein Hinweis darauf, dass dem Tier gefällt, was ihm geschieht. Vielmehr handle es sich dabei um den Versuch, dem vermeintlichen Konflikt auszuweichen. «Der Hund versucht damit zu sagen ‹Ich bin lieb. Tu mir nichts. Lass uns Freunde sein›.»

Wer seinem Hund etwas Gutes tun möchte, sollte ihn besser streicheln oder mit ihm spielen, statt ihn zu umarmen. Denn das ist laut Fitzi nicht nur ein Zeichen der Zuneigung, sondern helfe zudem, Verbindung aufzubauen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Belinda (Montag, 06 Juni 2016 16:43)

    Toller Beitrag, den meine beiden Hunde sofort unterschreiben würden!!!!!!
    Sollten wirklich mehr Hundebesitzer sich mal Gedanken darüber machen. Besonders meine alte Hündin würde diese Art Kontakt ganz schrecklich finden. Und wenn ich meinen Hund liebe, dann will ich doch das er sich mit mir auch wohlfühlt.
    Genauso furchbar finde ich es übrigens auch, wenn man kleinen Kindern Umarmungen und Küßchen aufzwingt.
    Viele Grüße und Daumen hoch
    Belinda!