Am Brunnen vor dem Tore

 

Ein wunderschöner Tag in der Zentralschweiz. Wir packen unsere Sachen und ziehen mit unserem Hund Calou los, um neue Wege in der Umgebung zu finden. Ein grossartiger Weg führt uns vorbei an schönen Bauernhöfen und einer alten Mühle. Wir geniessen den Tag und machen viele Fotos von unsrem Calou. Auf dem Rückweg kommen wir an einer im Bau befindlichen "Reithalle" vorbei, welche an einem Wanderweg liegt und entdecken dort einen einladenden Brunnen auf dem Vorplatz. Mit Genuss kühlen wir unsere Köpfe und unser Hund ist nicht zu bremsen und setzt sich sofort komplett in das kühlende Nass. Eine Wohltat für uns alle.

 

Plötzlich schiesst der Grundbesitzer um die Ecke und fordert uns unter wilden Beschimpfungen auf, sofort unseren Hund aus dem Brunnen zu nehmen.

 

Eine Unverschämtheit sei dies, und wir „Quadratwichser“ sollen uns sofort von seinem Grundstück entfernen. Mehrmals bezeichnet er uns als „Quadratwichser“ und hat auch noch weitere Beleidigungen für uns parat. Wir waren fassungslos, über einen derartigen Ausbruch von Feindseligkeit aufgrund dieser lächerlichen Lappalie.

 

Bisher durften wir überall auf unseren Wanderungen die Brunnen am Wegrand nutzen, ohne dass jemand etwas dagegen hatte. Natürlich respektieren wir jegliches Privateigentum und haben uns, trotz unseres Unverständnisses entschuldigt. Jedoch war der „Herr“ derart in Rage, dass er keinem vernünftigen Gespräch zugänglich war und uns weiterhin mit sehr unflätigen Bezeichnungen bedachte und uns diese auch nach unserem Weggang noch nachrief.

 

Ich muss gestehen, dass ich einem Anwalt etwas mehr Anstand und Sitte zugetraut hätte. Ein derartiges Gebaren ist mir in meinem Leben noch nie untergekommen. Der „Miliardärsschlepper“ wurde derart Unverschämt und Ausfällig, dass wir zutiefst in unserem Menschenbild erschüttert waren. Offenbar stimmt die Redensart „Geld verdirbt den Charakter“. Bei ihm bin ich mir jedoch ziemlich sicher, dass dies hier keine Geldfrage ist und von Charakter auch in jungen Jahren nichts zu merken war. Ich hoffe sehr, er wird unter seinem Teller auch einmal einen Zettel finden auf welchem passendere Nachrichten zu lesen sein werden.

Unglaublich, wie sich erwachsene Menschen aufführen, nur weil sie glauben mit Geld alles und jeden in der Tasche zu haben. Wie wir nun im Nachhinein noch von verschiedenen Seiten erfahren haben, erfreut sich dieser "Herr" in der ganzen Region höchster Beliebtheit, welche soweit geht, dass Gäste das Restaurant verlassen sobald dieser erscheint. Er wird wohl in einigen Jahren sehr einsam sterben und bis dahin wünsche ich ihm sich auf seine Erziehung (die er vermutlich genossen hat) zurück zu besinnen. Man kann viel mit Geld kaufen, aber echte Freunde und Zuneigung Gott sei Dank nicht.....

 

 

Ich musste mir das Ganze mal von der Seele schreiben, da unser Menschenbild durch dieses Geschehnis bis ins Mark erschüttert wurde. Gott sei Dank, gibt es auch positive Begegnungen, die uns mit der Zeit sicher wieder an die Menschen glauben lassen.